Über uns

Geschichte

Booster wurde 1976 von Irene und Pierre Montandon gegründet und ist ein erfolgreiches Familienunternehmen. Booster wird heute mit viel Herzblut von der nächsten Generation, den Geschwistern Marlonne, Marina und Roc Montandon, geführt. Die Boutique liegt noch immer an der Stüssihofstatt 6, an bester Shopping-Lage, inmitten der Zürcher Altstadt.

Booster hat sich seit jeher auf die neueste, vorwiegend britische Mode sowie ikonenhafte Stile aus den 20er bis 90er Jahren spezialisiert. Booster ist berühmt für seine grosse Auswahl an Schuhen und Stiefeln für Damen und Herren. Heute umfasst die Booster Boutique eine Gesamtfläche von 250m2: Im Parterre befindet sich die Kleidung, im ersten Stock die Schuhe und Stiefel. 

Photos by Alexandre Gross, 1976
Über uns

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BOOSTER Kult seit 1976

Ein Kleinod aus der Punkzeit, ein Relikt aus der Zürcher Bewegung von 1980, schlicht eine Legende: Das 1976 von Pierre und Irene Montandon gegründete Kleidergeschäft war einst DAS Kultgeschäft für Teddys, später auch für Punks und alles, was sich jung und unangepasst fühlte. Denn wie in Zürich oft der (Spezial-) Fall, vermischten sich auch hier unterschiedliche Jugendgruppen, die sich in grösseren Grosstädten wie Berlin oder London Schlägereien geliefert hätten.

Es ist bewundernswert, wie Booster es geschafft hat, gleichzeitig mit der Zeit zu gehen und dabei er selbst zu bleiben. Oberflächlich gesehen, sieht die Boutique seit eh und je gleich aus. Zwar wurde die Lokalität über die Jahre leicht vergrössert, indem frühere Hinterräume der Boutique angefügt wurden, aber es wurde nie radikal verändert. Warum auch? Selbst das legendäre “CBGB” in New York, der vielleicht berühmteste Club der Punkzeit, wurde zu grossen Teilen original belassen, obwohl sich neuerdings eine Modeboutique darin befindet. So vermieden auch die immer sehr freundlichen – und dem Geschäft entsprechend heiss gestylten – Montandons, irgendwelchen fehlgeleiteten Relaunch-Ideen zu verfallen, wie das in ähnlichen Fällen oft geschieht.

In den Details ging das Sortiment aber mit der Zeit und wurde später auch zur Modeadresse der Technokultur. Gleichzeitig behielt Booster stets gewisse Klassiker, allen voran sonst nirgendwo erhältliche englische Mode, darunter die spitzigen Schuhe der “Schlieffer” (wie die Teddy auf Zürichdeutsch heissen), sowie die Marken Bronx, Clarks und Doc Martens. Konstante bei den Kleidern sind die amerikanische Arbeitshose Dickies sowie die Marken Ben Sherman und Tiger of Sweden. Inzwischen haben drei der vier Kinder der Montandons Marlonne, Marina und Roc – das Geschäft übernommen, man trifft aber ab und zu weiterhin auch Pierre oder Irene dort an – ein Familienbetrieb eben. Wie im Bilderbuch!

aus: Zürich kauft ein, 2011

 

BOOSTER einfach cool!

Tradition ist etwas Schönes. Wenn sich ein Laden seit 35 Jahren im Zürcher Niederdorf als heisser Geheimtipp für Unangepasste hält, dann muss schon etwas dran sein. Boutique Booster, 1976 eröffnet. Das Erfolgsrezept von Pierre und Irene Montandon heisst Subkultur. Sie bieten Kleidung für gestylte Undergroundler, die aussehen möchten als würden sie sich eben nicht stylen. Man könnte fast meinen, die Graffiti und die unzähligen Stickers, die den Eingang zieren, wären bewusst angebracht worden. Sind sie aber nicht. Sie sind so authentisch wie die Ware, die heute die zweite Generation Montandon, Marlonne, Marina und Roc, anbietet.

Wir werden äusserst freundlich geduzt. Das Styling der Montandons ist so einzigartig wie ihr Angebot. Papa Pierre ist auch zugegen – er trägt karierte Hosenträger und Budapester. Schuhe waren von Anfang an das Kernbusiness der Montandons. Und sie sind immer noch im Schaufenster gestapelt. Links die Herren, rechts die Damen. Wir finden das Angebot der letzten 30 Jahre vereint, die spitzigen Schuhe der Teddies, die Steel- und Bandage-Boots der Punker, die Cowboy-Stiefel der Rockabillys und die Creepers (mit der 8-cm-Knautschsohle) im Leolook. Das Leopardendessin im Ladendesign zieht sich, wie der feuerrote Boden, konsequent durch. Der Stil der Kleider ist nicht auf einen Nenner zu bringen, wir finden Seemannstrachten, Etuikleider, Arbeiterhosen von Dickies, Amy-Winehouse-T-Shirt von Fred Perry, und eine Menge Hüte à la Justin Timberlake. Die Herren haben einen ganzen Hinterraum für sich – Fred Perry, dreimaliger Wimbledon-Meister, führt mit seinem Lorbeer-Logo das Zepter. Dazu viele Accessoires wie Portemonnaies, Gürtel, Krawatten für den Herrn.

Der zweite Hinterraum gehört den Damen. Es lebe Rockabilly! Pettycoat-Kleider im Sailor- oder Hawaii-Style, passende Strümpfe und Unterröcke. Die Pumps und Ballerinas dazu, getupft und getigert, finden wir im Obergeschoss, da wo der Chef persönlich auf dem alten Plattenteller noch gelegentlich eine Crazy-Cavan-LP auflegt. Irgendwie fühlt man sich bei Booster einfach wohl, in welchem Alter auch immer, das ist schönste Subkultur-Tradition, in Zürich vereint zu einer Community. 

aus: Zürich kauft ein, 2012